Vom Spielen in Ruinen. Ein musiktheatrales Kontinuum nach Mauricio Kagel
22.09.2024 / 19:00 Uhr / Düsseldorf, ES365
Erkrather Str. 365 / 40231 Düsseldorf
04.10.2024 / 20:00 Uhr / Pumpenhaus, Münster
Gartenstraße 123, 48147 Münster
06.10.2024 / 19:00 Uhr / Theater im Delphi, Berlin
Gustav-Adolf-Straße 2, 13086 Berlin
Im Jahr 1971 stellte Mauricio Kagel mit Staatstheater die Institution der Oper radikal infrage, indem er theatralische und musikalische Elemente dekonstruierte und so die inneren Strukturen des Mediums Oper offenlegte. Das absurde, überbordende Werk war ein Aufruf zur Selbstbefreiung an eine Institution, die in ihren eigenen Hierarchienund Traditionen zu ersticken schien. Heute, mehr als vier Jahrzehnte nach der Uraufführung, steht die Oper als Institution und Kunstform unter Druck; sie muss ihre gesellschaftliche Relevanz angesichts multipler ökologischer und gesellschaftlicher
Krisen unter Beweis stellen.
Gemeinsam mit der Regisseurin Gineke Pranger stellt sich Consord die Frage, welche möglichen Zukünfte, welche Utopien der Oper sich heute anhand von Kagels Staatstheater imaginieren lassen. Mit der Neuinszenierung erforscht das Team Strategien des Zusammen- und Überlebens, die aus der transformativen und regenerativen Kraft des Spielens und Improvisierens schöpfen. Es entsteht ein musikalisches Ökosystem, das alle menschlichen und nicht-menschlichen Akteur*innen in ihrer Zerbrechlichkeit und wechselseitigen Abhängigkeit anerkennt.
Wo Kagels Werk noch den Einzeldarstellenden und eine in sich geschlossene Theaterwelt repräsentiert, begeben sich die Musiker*innen von Consord in ein lebendiges Netzwerk aus Dingen, Körpern und Klängen und erforschen, was es bedeutet, in der Krise anwesend zu sein, dran zu bleiben und einen neuen Umgang mit dem zu etablieren, was bereits da ist.
Ensemble consord
Regie: Gineke Pranger
Tanz und chorepgraphische Mitarbeit: Josephine Kalies
gefördert von: